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Kantorei der Calvin Kirche begeistert mit Fauré-Requiem
Claudia Schwabe, Kantorin der Kantorei der Johannes-Calvin-Kirche, ist ja dafür bekannt, dass sie sich mit ihrem Chor auch immer wieder an anspruchsvolle Werke herantraut. So erklangen in der Johannes-Calvin-Kirche unter anderem schon Haydns Schöpfung oder das Mozart-Requiem. In diesem Jahr hatte sie zusammen mit der Kantorei, dem Collegium Aereum, der Sinfonietta Mannheim und den Solisten Anabelle Hund (Sopran), Michael Jäck (Bariton) und Johanna Jung (Harfe) das Requiem von Gabriel Fauré vorbereitet.
Es ist Faurés einziges größeres Werk mit religiösem Text als Grundlage, welches er 1887 im Alter von 42 Jahren vollendete. Erstmals aufgeführt wurde es in kleinerer Besetzung 1888. Die Première einer zweiten, größer besetzten Fassung fand anlässlich der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 vor 5000 Menschen statt. Ganz so viele waren es in der Johannes-Calvin-Kirche natürlich nicht, die aber, wie immer bei Konzerten der Kantorei, dennoch voll besetzt war.
Da das eigentliche Requiem nur eine Dauer von rund 35 Minuten hat, wählte Claudia Schwabe für das Konzert noch Werke von Händel, Mozart und Mendelssohn Bartholdy aus. Und so wurde das Konzert mit dem wunderschönen, in Französisch gesungenen, "Cantique de Jean Racine" eröffnet, einem Werk, welches Fauré noch vor seinem Requiem geschrieben hatte.
Der Choral „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, gespielt vom Blechbläserensemble, leitete über zum vom Chor gesungenen "Laudate Dominum" von Wolfgang Amadeus Mozart. Solistin war hier Anabelle Hund. Mit Johanna Jung war es gelungen, eine hervorragende Harfenistin nach Friedrichsfeld zu holen. Sie spielte das Konzert B-Dur von Georg Friedrich Händel für Harfe, Flöte und Streicher. Johanna Jung faszinierte durch ihre mitreißende Vituosität auf diesem wunderbaren Instrument. Eigens für sie komponiert war die bezauberne filigrane Kadenz im 2. Satz.
Das Publikum war so sehr begeistert, dass es, eigentlich unüblich bei einem Kirchenkonzert, spontanen Applaus gab. Dem "Ave verum" von Mozart, hervorragend interpretiert von der Kantorei, folgte Mendelssohns Kantate "Ave maris stella", gesungen von der jungen Sopranistin Anabelle Hund. Mit ihrer wunderschönen Stimme wechselte sie mühelos von ruhigen zu dramatischen Teilen. Auch sie durfte sich über den begeisterten Applaus des Publikums freuen. Noch vor dem Requiem gab es den Choral „Verleih uns Frieden“ vom Blechbläserensemble zu hören.
Es folgte das bereits angesprochen Requiem von Gabriel Fauré, bei dem Anabelle Hund und Michael Jäck die Solopartien übernommen hatten. Fauré wollte mit der Musik in seinem Requiem statt des Jüngsten Gerichtes das tröstende Himmelreich in den Vordergrund stellen. Der Tod wird als Erlösung und Eintritt ins Paradies gesehen. Vom ersten Choreinsatz an wurden die Zuhörer von einem warmen vollen Klang eingehüllt, zarte Streicherkantilenen und Harfenklänge wurden von wenigen festlichen Blechbläsereinsätzen abgelöst. Michael Jäck gestaltete seine Solostücke mit warmer, ruhig fließender Stimme Wie von Engeln im Himmel gesungen nahmen das ganz zurückgenommene "Sanctus" mit den zwischen Frauen- und Männerstimmen abwechselnden Unisono-Stellen und das von Anabelle Hund besonders innig gesungene "Pie Jesu" die Zuhörer in ihren Bann.
Nach dem Schlusssatz "In paradisum" zeigte sich das Publikum in der Kirche überaus begeistert und spendete stehend Applaus für eine wirklich herausragende Leistung aller Akteure. Allen voran Claudia Schwabe, die den Dank des Publikums aber gerne an Chor, Solisten und Instrumentalisten weiter gab. Als kleine Zugabe gab es dann noch einmal das wundervolle "Cantique de Jean Racine" zu hören, mit dem das Konzert begonnen hatte und nun zu Ende ging. /m.s.
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