MGV Frohsinn
Ihr 125-jähriges bestehen kann die Kantorei der Calvin-Kirche in diesem Jahr feiern.
Ein guter Zeitpunkt, denn es ist gleichzeitig auch das Jahr der Kirchenmusik, und die hat in der Calvin-Kirche ja bekannterweise einen besonders hohen Stellenwert.
Zu verdanken ist das zum einen natürlich Oberlehrer Peter Sponagel, der vor 125 Jahren den „evangelischen Kirchengesangsverein“ gegründet hat, in hohem Maße aber vor allem Claudia Schwabe und ihren leider früh verstorbenen Ehemann Ulrich Schwabe, die den Chor zu dem gemacht haben, was er heute ist.
Bereits am 6. Mai konnte die Kantorei ihr musikalisches Können beim Jubiläumskonzert unter Beweis stellen. Getreu den drei Säulen der Kirchenmusik, nämlich den Konzerten, der Mitwirkung im Gottesdienst und dem fröhlichen Feiern wurden jetzt die beiden weiteren Säulen „abgearbeitet“.
In einem sehr ansprechend gestalteten Gottesdienst, den Pfarrerin Monika Mayer-Jäck und Pfarrer Michael Jäck hielten, präsentierten sich gut 125 Sängerinnen und Sänger.
Claudia Schwabe hatte diesen großen Chor aus den Mitgliedern der Kantorei, den Sängerinnen und Sängern des Cäcilienchors der katholischen Gemeinde sowie dem evangelischen Kirchenchor Ilvesheim zusammen gestellt.
Außerdem wurden sie noch unterstützt von einem Bläserensemble aus Edingen. In seiner Predigt ging Pfarrer Michael Jäck auf die Musik und deren Bedeutung im Gottesdienst aber auch ganz allgemein ein. „Musik schließt die Seele auf – und die Seele ist ja schließlich der Sitz des Glaubens und sogar Gottes selbst in uns“ so der Pfarrer.
Zuvor hatte Angelika Peres-Mayer die Geschichte von König Saul und dem kleinen Harfenspieler David vorgetragen. Auch die Seele des schwermütigen Königs wurde durch das sanfte Spiel der Harfe aufgeschlossen. Zudem seien Lieder das, was alte Menschen oft noch auswendig singen können, auch wenn vieles andere schon in Vergessenheit geraten ist.
Im Anschluss an den Gottesdienst waren dann alle eingeladen zum fröhlichen Kantoreifest auf dem Gelände und im Gemeindehaus.
Dazu wurde eigens ein großes Zelt aufgestellt, welches in seiner Form einem Kirchenschiff glich und bei dem wechselhaften Wetter zum einen Schutz vor der Sonne aber auch vor den immer wieder kehrenden Regenschauern bot.
Die Gäste jedenfalls ließen sich vom unbeständigen Wetter nicht abhalten und kamen in Scharen zum Fest.
Die Verantwortlichen hatten allerdings auch ein Programm zusammen gestellt, das für jeden etwas bot.
Los ging es gleich zum Frühschoppen und Mittagessen mit der „Rhine Stream Jazz Band“ und Jochen Brauer. Die Musiker wussten genau was dem Publikum gefiel und gingen auch gerne auf Wünsche aus dem Publikum ein.
Das Nachmittagsprogramm begann mit bekannten und beliebten Weisen des MGV Frohsinn.
Da wurde im Publikum gerne auch mal mitgeklatscht und mitgesungen. Weiter ging es, mit kleinen „Regenpausen“, mit dem Orchester der Handharmonikafreunde.
Auch mit dem Musikverein meinte es Petrus nicht wirklich gut. Doch nach einer kurzen Unterbrechung konnten auch die Musikerinnen und Musiker weiter machen.
Es gab nicht wenige Gäste, die eigentlich „nur mal kurz vorbeischauen wollten“ und dann doch den ganzen Nachmittag blieben.
Das lag zum einen natürlich am Programm aber wohl auch am reichhaltigen, kulinarischen Angebot. Angefangen von einer Paella aus der großen Pfanne über Tagliatelle mit buntem Sommergemüse gab es natürlich auch leckeres vom Grill oder Wurstsalat mit Pommes.
Dazu ein großes Angebot an Kuchen und ein frischer Obstsalat und natürlich die passenden Getränke, da blieben keine Wünsche mehr offen.
Richtig voll wurde es dann noch einmal am Abend und das lag an fünf äußerst sympathischen jungen Männern.
Zum wiederholten Mal war es gelungen, die inzwischen schon recht bekannte Boygroup „anders“ zu verpflichten.
Die jungen Männer haben allerdings auch eine ganz besondere Beziehung zu Friedrichsfeld, wie Johannes Berning erklärte.
Zum einen natürlich durch Pfarrerssohn Johannes Jäck aber auch weil sie seit kurzem ihren nagelneuen Probenraum im Gewerbegebiet bezogen haben.
Klar, dass sie auch dieses Mal ihre Fans mit ihren, teils auch selbst geschriebenen, a-cappella-Songs begeisterten und um mehrere Zugaben nicht herum kamen.
Erst als sie vollkommen unplugged „Der Mond ist aufgegangen“ sangen war das gut einstündige Konzert zu Ende.
Wem das noch nicht genug war, am 19. Oktober geben sie ein Konzert in der Johannes-Calvin-Kirche.
Nach diesem weiteren Höhepunkt klang das Kantoreifest am Abend dann aus. /m.s.